Darum geht’s:

  • Wir verdienen einen Ruhestand bei guter Gesundheit und wollen nicht bis zur kompletten Erschöpfung arbeiten.
  • Eine pauschale Rentenaltererhöhung trifft diejenigen am stärksten, die sowieso bereits einen kürzeren Ruhestand haben.
  • Deshalb sagen wir NEIN zur Erhöhung des Rentenalters auf 66 Jahre und mehr.

Die Renteninitiative der Jungfreisinnigen will das Rentenalter zunächst auf 66 Jahre erhöhen. Anschliessend soll das Rentenalter weiter und automatisch erhöht werden, wenn die Lebenserwartung steigt. Diese Initiative ist nicht nur unnötig – erst im Jahr 2022 wurde die Mehrwertsteuer zugunsten der AHV erhöht, genau wie das Frauenrentenalter –, sondern auch fundamental unsozial: Personen mit einem hohen Bildungsgrad und einem hohen Einkommen haben nicht nur höhere Renten, sondern auch eine höhere Lebenserwartung und eine bessere Gesundheit im Alter. Ein*e Verkäufer*in verliert durch die Rentenaltererhöhung also deutlich mehr vom wohlverdienten Ruhestand als ein*e Professor*in. Eine pauschale Rentenaltererhöhung trifft diejenigen am stärksten, die sowieso bereits einen kürzeren Ruhestand haben. Diese Initiative geht selbst dem bürgerlichen Bundesrat sowie dem National- und dem Ständerat zu weit. Sie alle lehnen, wie auch wir GRÜNE, die Initiative deutlich ab.

Hinzukommt, dass viele ältere Arbeitnehmer*innen schon heute frühzeitig aus dem Arbeitsleben aussteigen und eine IV-Rente benötigen, weil die körperliche oder psychische Belastung zu hoch ist. Mit einer Rentenaltererhöhung würde sich das noch verstärken. Und auch sonst zielt die Renteninitiative an der Realität auf dem Arbeitsmarkt vorbei, denn viele ältere Arbeitnehmer*innen haben bereits heute Mühe, eine Stelle zu finden. Und wer es sich leisten kann, der lässt sich schon heute frühpensionieren. Mit einer weiteren Rentenaltererhöhung könnten sich das aber nur noch Wohlhabende leisten. Die Mehrheit der Arbeitnehmer*innen hingegen soll bis 66, 67 oder gar 68 Jahre arbeiten.

Die Renteninitiative der Jungfreisinnigen ist aber nicht nur unsozial, sondern auch unnötig. Denn die Finanzierung der AHV ist auch ohne weitere Rentenaltererhöhung auf Jahre hinaus gesichert. Erst im Jahr 2022 wurde die Mehrwertsteuer zugunsten der AHV erhöht, genau wie das Frauenrentenalter. Und eine nächste AHV-Reform ist bereits in Planung. Selbst der Bundesrat lehnt die Initiative darum ab, wie auch der National- und der Ständerat.